Warum kommt es nach einem Tierarztbesuch zwischen Katzen desselben Haushalts so oft zu aggressivem Verhalten?
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Einem frisch operierten oder benommenen Tier sollten Sie unbedingt die Möglichkeit geben, sich erstmal alleine und ungestört in einem geschlossenen Raum ein wenig von den Strapazen zu erholen.
Eine Begegnung mit den anderen Katzen des Haushalts darf erst dann erfolgen, wenn das behandelte Tier wieder klar und handlungsfähig ist!
Denn: Wenn Sie mit einer Katze kurzzeitig beim Tierarzt waren, reagiert eine daheimgebliebene Katze auf das zurückkommende Tier sehr oft mit Abwehr bis hin zu massiver Aggression und Verjagen. Solch aggressives Verhalten von Katzen nach einem Tierarztbesuch ist ein häufiges Problem - aber aus Katzensicht völlig normal.
Da Katzen (im Gegensatz zu den meisten Hunderassen) von Natur aus sehr revierbezogene Tiere sind, wird die vorübergehend abwesende Katze regelrecht wie ein fremder Eindringling behandelt und attackiert - was bei den Menschen dann meist zu völligem Unverständnis, zu Ratlosigkeit und Verzweiflung führt. Besonders, wenn die Tiere bis dahin eine enge, liebevolle Beziehung hatten.
Die behandelte Katze (die jetzt eigentlich besonders viel Ruhe, Liebe und gfs. Pflege bräuchte) ist durch diese plötzliche Feindseligkeit ihres bisherigen Freundes natürlich massiv verunsichert, geschockt und kann sich aufgrund geschwächter Verfassung vielleicht auch nicht angemessen wehren, so daß sie aus Angst und Selbstschutz daher lieber vor den Attacken flüchtet oder sich still in eine Ecke verdrückt. Fatalerweise fördert das Zeigen von Angst und Unsicherheit in dieser Situation aber die Aggressivität des "Angreifers" noch mehr.
Aufgrund der besonderen Umstände entstehen dann schnell gegenseitige Mißverständnisse in der Kommunikation, wodurch die Katzen sich zunehmend immer mehr hochschaukeln - ein Teufelskreis aus Leid, Angst und Aggression, der im schlimmsten Fall zu einem Dauerkrieg führen kann, wie man zahlreichen Erfahrungsberichten in Katzenforen entnehmen kann. So weit darf es natürlich nicht kommen, weil der Leidensdruck für alle Beteiligten so enorm hoch wäre, daß ein Zusammenleben nicht mehr zumutbar ist. Auch hier ist Vorsorge wie immer besser als mühsame Therapie.
Zur Vorbeugung und als erste Notfallmaßnahme muß unbedingt sofort eine räumliche Trennung erfolgen, um körperliche Verletzungen und weitere psychische Schäden zu verhindern. Außerdem geben Sie bitte allen beteiligten Tieren einige Tage lang die Bach-Blüten-Rescue-Tropfen!
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Der Grund für dieses aus menschlicher Sicht nicht nachvollziehbare Verhalten ist die Tatsache, daß der Rückkehrer nicht mehr als die vertraute Katze wahrgenommen wird. Denn nach einer Behandlung oder gar Operation beim Tierarzt haften Angstschweiß und viele fremde Gerüche am Katzenfell, wodurch der bekannte und typische Eigengeruch völlig überlagert wird. Hinzu kommt nach einer Operation, daß die Katze nach der Narkose noch sehr wackelig auf den Beinen herumtorkelt und dadurch einen seltsamen, befremdlichen Anblick bietet. Und das kann die andere Katze im Haushalt so stark irritieren und verunsichern, daß dieser fremdartig riechende "Eindringling" bekämpft wird.
Vor der ersten Begegnung sollten Sie also unbedingt den vertrauten Geruch wiederherstellen!
Hierfür rubbeln Sie zuerst die behandelte Katze vorsichtig mit einem Baumwolltuch ab und damit dann die andere Katze, so daß praktisch beide Tiere ein Gemisch aus Eigen- und Fremdgeruch an sich tragen und somit keine geruchlichen Unterschiede mehr zwischen den Katzen bestehen. Man könnte sich vom Tierarzt auch ein Stück vom gleichen Verbandsmaterial, einen sauberen Latexhandschuh und ein wenig vom benutzten Wunddesinfektionsmittel o.a. mitgeben lassen und daraus ein "duftendes" Handtuch fertigen, mit dem man nur die daheimgebliebenen Tiere einreibt.
Und diese Stinkeprozedur bitte nicht als aufregendes Drama durchführen (sonst ist die Katze gleich unterm Sofa!;-)), sondern mit ganz entspannter, fröhlicher Stimmung - machen Sie einfach ein lustiges Spiel daraus.