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Tierfotografie: Darf man Tiere mit Blitzlicht fotografieren?

Wohl jeder weiß, wie unangenehm und bei empfindlichen Menschen sogar schmerzhaft es ist, beim Fotografieren ins Blitzlicht zu schauen. Da Tiere, insbesondere nachtaktive Tiere wie z.B. Katzen, weitaus lichtempfindlichere Augen haben als wir, sollte es für jeden verantwortungsbewußten, einfühlsamen Fotografen eigentlich selbstverständlich sein, bei Tierfotos auf Blitzlicht zu verzichten.

Lichtmangel läßt sich problemlos durch gewisse Kameraeinstellungen, lichtstarke Objektive oder Vollspektrum-Tageslichtlampen ausgleichen. Ansonsten kann ein Fotoshooting auf hellere Tage/Uhrzeiten verschoben werden, wenn man bereit ist, egoistische Motive außer acht zu lassen.

Übrigens: Im Tropenaquarium vom Tierpark Hagenbeck und auch im Garten der Schmetterlinge in Hamburg ist Fotografieren mit Blitzlicht aus Tierschutzgründen strikt verboten!

Die unnatürliche Nervenüberreizung durch die grellen, blendenden Blitze kann bei Tieren Streßgefühle, Unwohlsein oder zumindest eine genervte Stimmung und Verunsicherung verursachen - aber im Einzelfall auch dazu führen, daß die Augen anschließend tränen, sich entzünden und das Sehen eine Zeitlang beeinträchtigt ist. Blitz-Schmerz und anschließende ca. 1-stündige Sehstörungen mit Kopfschmerzen kann ich sogar aus eigener Erfahrung bestätigen - wie muß es dann erst den Tieren ergehen, die sich nicht in Worten dazu äußern können?!

Beispielhaft ein Beitrag von einer Tierfotografin in einem Fotografie-Forum:

Nun aber zu den Langzeitschäden, angeblich gibt es keine. Allerdings habe ich im Dunkeln bei Probeauslösungen von Blitzen mal selber deutlich zu viel abbekommen und danach noch mindestens 10 Tage lang mit der Regeneration meiner Stäbchen zu tun gehabt. Das wird bei einem Bonobo nicht anders laufen.“

Nur weil ein Tier kein Angst- oder Fluchtverhalten zeigt, sondern das Blitzen still über sich ergehen läßt, kann man keinesfalls daraus ein Wohlbefinden ableiten. Es gibt unzählige, feine Abstufungen im Verhaltensrepertoire von Tieren. Hinzu kommen Wirkungen auf der emotionalen Ebene, die von außen oftmals gar nicht erkennbar sind – erst recht nicht vom fachlichen Laien. Denn Tierhalter und Tierfotografen sind in der Regel nicht tierpsychologisch ausgebildet und können bei der Verhaltensbeurteilung der Tiere auch nicht objektiv sein.

Im Internet findet man zahlreiche Erfahrungsberichte betroffener Tierhalter, die über körperliche und insbesondere psychische Folgeschäden bei ihren Haustieren berichten (z.B. Erstarren, Verstecken, Unsicherheit), wobei Katzen, Kaninchen, Nager und Vögel offenbar besonders oft betroffen sind.

Aus meiner persönlichen Sicht stellt das Blitzen außerdem eine Respektlosigkeit und Verletzung der Würde und Persönlichkeitsrechte gegenüber Tieren und Kleinkindern dar, weil sie sich meist nicht wehren können und der Situation ausgeliefert sind.

Desweiteren ist es medizinisch erwiesen, daß Lichtblitze/-flackern zu den Risiko-Faktoren zählen, die beim Menschen einen epileptischen Anfall auslösen können. Da Tiere wesentlich sensibler sind, sollte einem allein diese Tatsache schon zu denken geben, zumal Epilepsie auch bei Hunden und Katzen nicht selten ist.

Blitze werden auch mit geschlossenen Augen wahrgenommen! Bitte einfach mal bei sich selbst ausprobieren, wie unangenehm sogar sich schon der relativ schwache Blitz einer Kompaktkamera anfühlt. Und Profi-Blitze in Fotostudios haben noch deutlich mehr Energie.

Letztendlich muß jeder Tierhalter und Tierfotograf selbst entscheiden, welchen Umgang mit Tieren er für sich lebt und mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Ich möchte mit meinen Worten nicht verurteilen, sondern einfach nur etwas mehr Bewußtheit und Achtsamkeit bewirken und zum Nachdenken anregen – zum Wohle der uns anvertrauten Tiere.

Davon abgesehen wirken Tierfotos bei natürlichem Tageslicht ohnehin viel ausdrucksvoller, wärmer und lebendiger. Das obige Foto der Katze im Karton (© fotolia.de) zeigt dagegen sehr gut ein Negativbeispiel für kalte, geblitzte Katzenaugen.

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